KÖRPERSPIELE
künstlerisch-edukatives Projekt in Zusammenarbeit mit Studierenden der Kunsthochschule Mainz und dem Badischen Kunstverein Karlsruhe
Juni 2018
Das Seminar „Körper.Spiele! Künstlerisch-edukative Projekte im öffentlichen Raum“ wurde im Sommersemester 2018 in der Zusammenarbeit zwischen fortda, der Kunsthochschule Mainz* und dem Badischen Kunstverein Karlsruhe realisiert. Anliegen des Seminars war es, ausgehend von der Ausstellung „SHE and HE“ des Künstlerduos KwieKulik im Badischen Kunstverein eigene künstlerisch-edukative Interventionen für den Stadtraum zu entwickeln.
„Von Kunst aus“ eigene Kunstvermittlungsprojekte zu entwickeln bedeutet, Kunst als realen Startpunkt einer Auseinandersetzung zu sehen bzw. eine konkrete künstlerische Arbeit als Anfang oder Zwischenstation für eine Auseinandersetzung zu setzten. Bei der Entwicklung von Interventionen für den öffentlichen Raum nimmt der Ort, an dem diese realisiert werden dabei zusätzlich eine zentrale Rolle ein. Denn der Raum, mit seiner institutionalisierten Prägung sowie den zur Verfügung gestellten Gütern, ist jeweils ein anderer. Die sich in ihm vollziehenden Handlungsmöglichkeiten sind demnach verschieden. Für die Realisierung der Interventionen im öffentlichen Raum im Kontext von „Körper.Spiele!“ war dieser Raum der Schlossplatz in Karlsruhe. Der an seine ursprüngliche barocke Gestaltung angelegte Platz, mit Wiesen, Wasserläufen und Springbrunnen wird den Jahreszeiten entsprechend von der Stadt Karlsruhe aufwendig bepflanzt und ist sehr gepflegt. Bei gutem Wetter halten sich hier Familien mit kleinen Kindern auf, die sich in den Wasserbecken vergnügen, Menschen verweilen auf Picknickdecken und Spaziergänger*innen flanieren über den Platz. Auch Boule-Spieler*innen haben auf mehreren Boule-Bahnen die Möglichkeit, ihrem Spiel nachzugehen, oder sich auf den Parkbänken niederzulassen. Das Verhalten der Menschen an diesem Ort entspricht den im Raum vorgegeben Funktionen: dem Verweilen, Erholen oder Spielen im öffentlichen Raum. Mit den entwickelten Interventionen wurden kurzzeitig die räumlichen Strukturen und Anordnungen verändert, da Materialen und Handlungsaufforderungen bereit gestellt wurden, die eine neue und andere Art der Raumnutzung vorschlugen und das herkömmliche Verhalten an dem öffentlichen Platz unterbrachen, in denen Wahrnehmungsverschiebungen in Bezug auf die Nutzungsfunktionen eines öffentlichen Platzes hervorgerufen wurden.
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The seminar “Körper.Spiele! Artistic-educative projects in public space” took place in the summer semester 2018 as a collaboration between fortda , the Kunsthochschule Mainz and the Badischer Kunstverein Karlsruhe. The aim of the seminar was to develop artistic-educative interventions in urban space based on the exhibition “SHE and HE” by the artist duo KwieKulik in the Badischer Kunstverein.
To develop one’s own art mediation projects »von Kunst aus« (to set out form art) means to understand art itself as point of departure of a discussion, or situating a specific artwork either at the beginning or in-between a discussion. When developing interventions for public space, the specific site of the work plays a central role. Due to its institutionalized character and whatever goods are made available there, the space in question is always different, and the possibilities for action that may be performed within it therefore vary. The Schlossplatz (Palace Square) of Karlsruhe served as site for public interventions developed in the context of “Körper.Spiele!” The square, laid out in reference to its originally baroque design with lawns, watercourses and fountains, is elaborately and seasonally planted by the city of Karlsruhe and very well maintained. In good weather, families spend time here, their small children enjoy themselves in the water basins, and people linger on picnic blankets or stroll across the square. There are several boule courts where boule players can either play or relax on one of the park benches. The ways in which people behave within this space correspond to the functions it defines: lingering, resting, or playing in public space. The interventions that were developed during the seminar temporarily transformed spatial structures and arrangements, as materials and calls for action were made available that suggested new and different ways of using the space. They caused an interruption of conventional behaviour in public space and shifted the perception of a public square’s functions of use.
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Henrike Plegge in der Zusammenarbeit mit Meike Borchers, Franziska Kolling, Theresa Lawrenz, Antonia Nieselt, Juliane Prinz und Klarissa Stadion